Das Limeskastell Pohl ist eine authentische Rekonstruktion eines Kleinkastells in Holz-Erde-Bauweise mit Wachturm. Der Nachbau steht nur wenig abseits des ursrpünglichen Standortes und ist weltweit einzigartig. Seit Fertigstellung im Spätsommer 2011 bietet sich das Limeskastell Pohl als Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Informationsort sowie als zentraler Ausgangspunkt für viele Aktivitäten in der Region an. Das Limeskastell in Pohl gehört seit 2005 zum UNESCO Welterbe Limes. Mit 550 km Länge ist der Limes das drittlängste Bodendenkmal auf der Welt.
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Rekonstruktion Limeskastell Pohl
Ansichten Limeskastell Pohl
Eintrittspreis und Öffnungszeiten
Adresse und Anfahrt
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Mit der Auszeichnung zum Welterbe, genießt die antike Grenze zwischen dem römischen Imperium und den Germanen als Teil der Reichsgrenzen des römischen Weltreichs in Europa, im vorderen Orient und in Nordafrika den internationalen Schutz. Der Verlauf des Limes stellt die jüngste Grenzlinie in Germanien dar. Zum Weltkulturerbe Limes gehören zahlreiche, unterschiedlich große Kastelle, Zivilsiedlung mit teilweise ausgedehnten Badanlagen und Wohnbauten, aber auch Limestürme und die Grenzbefestigung selbst.
Entdeckung Limeskastell Pohl
Schon seit dem 16. Jahrhundert interessierten sich Gelehrte für die Außengrenze des Römischen Reiches. Bis ins 19. Jahrhundert wurden immer wieder Theorien zum Limes aufgestellt. Besondere Achtung verdiente der Archivar des Grafen von Hohenlohe, Christian Ernst Hanßelmann (1699-1776), der im 18. Jahrhundert Zusammenhänge zwischen der rätischen Mauer in Bayern und Mauerresten im Taunus erkannte. 1852 wurde die Commission zur Erforschung des Limes Imperii Romani gegründet. Mehrere Vereine versuchten die Erforschung systematisch und über die staatlichen Grenzen hinweg zu betreiben. Doch wollten die noch selbstständigen Staaten des Deutschen Bundes auch nach der Reichseinigung auf ihrem Territorium die Kulturhoheit wahren. Nach der Gründung des Deutschen Reiches 1871, wurde dann die Reichslimeskomission gegründet, die den Verlauf des Limes und Standorte der Kastelle erforschen sollte.
Im Jahr 1897 entdeckte Streckenkommissar Ernst Fabricius beim Ort Pohl erste Spuren eines römischen Kleinkastells, das schon seit längerem in dieser Gegend vermutet wurde. Ernst Fabricius war ein Pionier der Limesforschung in Deutschland, ihm ist es zu verdanken, dass dieser Forschungszweig in Deutschland von einer Domäne der Heimatforscher und Amateurarchäologen zu einer Fachwissenschaft wurde.
Ausgrabungen brachten schließlich ein 43 x 34 Meter großes Kleinkastell zum Vorschein, das größtenteils in Holzbauweise errichtet war, aber auch ein Gebäude mit Steinfundamenten umfaßte. Später wurde bekannt, daß man bereits beim Bau der Kirche im Jahr 1874 auf römische Fundamente gestoßen war, die man jedoch verschwiegen hatte, um das Bauvorhaben nicht zu gefährden.
Im Gegensatz zur Saalburg im Taunus handelte es sich bei dem Kastell in Pohl nicht um ein großes Kohortenkastell, in dessen Umfeld zeitweise bis zum 2000 Soldaten und Zivilisten lebten, sondern eher um eine Art Grenz- und Kontrollstation zur Kontrolle von Personen und Warenverkehr sowie zur Erhebung von Zöllen. Von diesen kleinen Kastellen gab es zahlreiche entlang des Limes, da sie die Lücken zwischen den großen Kastellen schlossen.
Rekonstuktion des Limeskastell Pohl
Im Jahr 2007 entschied man, das Limeskastell als Freilichtmuseum zu rekonstruieren und es wurde der Förderkreis Limeskastell Pohl e.V. gegründet. Im Förderkreis aktiv sind sowohl Privatpersonen, als auch Unternehmen und öffentliche Institutionen. Bauherr und Eigentümer des Kastells ist die Gemeinde Pohl. An den Baukosten beteiligten sich das Land Rheinland-Pfalz, der Rhein-Lahn-Kreis und die Verbandsgemeinde Nassau.
Das Projekt sollte unter anderem dabei helfen, den Limes, als UNESCO-Weltkulturerbe, zu präsentieren und sichtbar zu machen, sowie die Region Nassau touristisch attraktiv zu machen. Als Bodendenkmal ist es generell schwierig, ihn attraktiv zu präsentieren und für historisch interessierte Besucher zugänglich zu machen. Deswegen spielen freigelegte und rekonstruierte Limes-Abschnitte, Kastelle und Wachtürme hierbei eine große Rolle, um die Bedeutung dieses Denkmals ins Bewußtsein der Öffentlichkeit zu bringen. Der Verein fördert heute Projekte, Veranstaltungen, Aktionen und Publikationen rund um das Thema Limes. Die Eröffnung fand im Jahr 2011 statt.
Fotos vom Limeskastell Pohl
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Öffnungszeiten und Eintrittsspreise
Das Limeskastell in Pohl ist von
- Mai bis Oktober von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen
von 10 bis 18 Uhr geöffnet. - Juni und Juli Dienstags bis Sonntags (Montags Ruhetag),
10 bis 18 Uhr - Winterpause
1. Dezember bis 31. Januar
Eintrittspreise
- Erwachsene: 4,50 EUR (ab 15 Jahren)
- Kinder: 2,00 EUR (7 bis 14 Jahre)
- Ermäßigt: 3,50 EUR (Schüler, Azubis, Studenten, Menschen mit Handicap)
- Familienkarte: 10 EUR
Anfahrt zum Limeskastell Pohl
Das Limeskastell liegt am Ortseingang der Gemeinde Pohl und ist an der B260 (Bäderstraße) bereits ausgeschildet. Der Wachtturm und die Fahnen lassen das Limeskastell schon von weitem erkennen.
Von der Ferienwohnung aus sind es ca. 17 km (14 km Fuß-/Radweg) zum Limeskastell Pohl. In unmittelbarer Nähe des Limeskastells ist eine Bushaltestelle, die Busse fahren stündlich im Rheinland-Pfalz Takt in Richtung Nassau (Lahn) und St. Goarshausen. Eine Tagestour könnten sie z.B. so gestalten:
Nach dem Frühstück eine kleine Wanderung zum Limeskastell und Besichtigung des Kastells mit Pause im culinarium. Anschließend mit dem Bus (fährt stündlich) nach Nassau und Besichtigung der Burg Nassau-Oranien und der Stadt Nassau mit dem Rathaus, dem Steinschen Schloß oder dem Freiherr von Stein Park. Mit dem kostenlosen Gästeticket können Sie die Rückfahrt mit dem Bus über Nastätten, oder dem Zug entlang von Lahn und Rhein machen.
Förderkreis Limeskastell Pohl
Bereits im Jahr 2007 wurde ein Förderkreis gegründet. Der Förderkreis kümmert sich intensiv um den überwiegend ehrenamtlichen Betrieb des Kastells und hilft bei der Umsetzung neuer Ideen zur Weiterentwicklung des Kastells. Wir unterstützen mit der Mitgliedschaft die ehrenamtliche Arbeit des Förderkreises.